Verschiedene Ursachen der Gedächtnisstörung

Von einer Gedächtnisstörung spricht man, wenn eine Beeinträchtigung der Merk- und Erinnerungsfähigkeit vorliegt. Andere kognitive Funktionen wie z. B. Sprache oder Intelligenzfunktionen können hingegen noch weitgehend erhalten sein.

Am häufigsten tritt klinisch die sogenannte anterograde Gedächtnisstörung auf. Dabei ist vor allem das Neugedächtnis, d. h. die Aufnahme und der Abruf neuer deklarativer Informationen („bewusstes“ Sachwissen wie Namen, Daten, Ereignisse etc.) betroffen. Verantwortlich dafür kann z. B. eine gestörte Konsolidierung sein, d. h. die Zeitphase, in der neue Erfahrungen und Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis überführt und gefestigt werden.

Gedächtnisstörungen können zeitlich begrenzt auftreten, aber auch schleichend fortschreiten. Auch der Schweregrad kann von leichten kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zu schwer ausgeprägten Demenzstörungen variieren. Gedächtnisstörungen können vielfältige Ursachen haben. So treten sie beispielsweise im Rahmen neurodegenerativer Erkrankungen, wie z.B. der Parkinsonkrankheit oder der Alzheimer Krankheit auf. Andere häufige Ursachen sind Durchblutungsstörungen im Rahmen zerebrovaskulärer Erkrankungen (die auch Ursache eines Parkinsonsyndroms sein können) oder nach Kopfverletzungen, wie sie nach Stürzen auftreten können (Schädel-Hirn-Trauma).

Aber auch verschiedene internistische (z. B. Schilddrüsenerkrankungen) und psychiatrische Erkrankungen (insbesondere Depressionen) sowie Abhängigkeitserkrankungen (z. B. Alkohol) können mit Gedächtnisstörungen assoziiert sein. Eine Diagnose von Gedächtnisstörungen erfolgt mittels standardisierter neuropsychologischer Testverfahren.