Stimmungsänderungen und was dahinter stecken kann

Eine Depression ist oftmals schwer zu erkennen. Ungefähr ein Drittel aller Parkinsonpatienten leidet unter einer Depression.

Häufig ist diese sowohl für nahe Angehörige als auch behandelnde Ärzte schwer zu erkennen, da Mimik und Gestik im Verlauf der Erkrankung eingeschränkt bzw. nicht mehr so ausdrucksstark sind. Umgekehrt kann eine reduzierte Mimik auch vorschnell als Depression fehlinterpretiert werden.

Die Symptomatik kann dabei sehr vielfältig und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Traurigkeit, Gereiztheit und Unruhe, aber auch Gefühls- und Energielosigkeit sowie Antriebsmangel, Interessenverlust, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Appetit- und Schlafstörungen können Zeichen einer Depression sein – oftmals liegt aber auch ‚nur‘ eine sogenannte Freudlosigkeit oder Anhedonie vor.

Die Ursache einer Depression kann einerseits in der Erkrankung selbst, bedingt durch den Mangel an Botenstoffen im Gehirn liegen, andererseits aber auch als Reaktion auf die Erkrankung und die Änderung der persönlichen Lebensumstände aufgefasst werden. Die Beschwerden können zudem auch von der Tagesform abhängig sein und Wirkungsschwankungen der Parkinsonmedikation (nicht-motorische OFFs vergleichbar zu Zuständen schlechter Beweglichkeit) unterliegen. Schwerere depressive Phasen können auch als Demenz fehlinterpretiert werden.

Andererseits können viele der oben genannten Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Dies macht deutlich, dass auf jeden Fall eine detaillierte fachärztliche und neuropsychologische Diagnostik erfolgen sollte, da inzwischen gut wirksame nicht-medikamentöse (Entspannungstherapie, Psychotherapie, ggf. auch Sport und Bewegung) und medikamentöse Behandlungsansätze zur Verfügung stehen.

Eine überschießende, unkontrollierte Stimmung ist bei der Parkinsonerkrankung eher selten und meist Ausdruck einer unerwünschten Medikamentenwirkung, so dass unmittelbar der behandelnde Arzt kontaktiert werden sollte.