Trugwahrnehmung und Halluzinationen

Können Nebenwirkungen sein, verursacht durch die Einnahme von Parkinsonmedikamenten.

Im Rahmen der Parkinsonerkrankung treten im Verlauf nicht selten auch Halluzinationen, also Trugwahrnehmungen auf. Diese sind dann zumeist visueller Natur, d. h. es werden z. B. Menschen, Tiere oder Phantasiefiguren gesehen, die nicht da sind. Manchmal kommt es auch zu einem Gefühl der Anwesenheit anderer Menschen (Präsenzhalluzinationen) oder sogenannten „illusionären Verkennungen“, die dazu führen, dass ein Gegenstand oder ein Schatten als etwas anderes, z. B. als Person, wahrgenommen wird. Zwar sind Halluzinationen aufgrund der Schädigung visueller Regelkreise im Rahmen des Unterganges von Nervenzellen grundsätzlich auch als Bestandteil der Parkinson-Grunderkrankung anzusehen, jedoch werden sie sehr häufig auch erst durch Änderungen bzw. Erhöhungen der Parkinsonmedikamente ausgelöst.

Grundsätzlich können alle Parkinsonmedikamente zu Halluzinationen führen, allerdings kommt insbesondere den Dopaminagonisten diesbezüglich eine besonders wichtige Rolle zu, da diese Medikamente häufiger eine Halluzinose auslösen als z. B. eine rein L-Dopa-lastige Therapie. Aber auch eine dementielle Entwicklung oder ein höheres Lebensalter sind mit einem häufigeren Auftreten von Halluzinationen verbunden. Kommt es zu Halluzinationen, ist es daher wichtig, die Medikation auf mögliche Veränderungsmöglichkeiten hin zu prüfen und ggf. anzupassen. Darüber hinaus ist insbesondere bei älteren Menschen auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, da das Auftreten von Halluzinationen durch eine unzureichende Trinkmenge, ebenso wie durch Infekte oder eine andere Grunderkrankung, ebenfalls begünstigt werden kann. Sollte eine Anpassung der Parkinsonmedikamente nicht ausreichen, um die Halluzinationen zufriedenstellend zu behandeln, kann auch die Gabe einer sogenannten „neuroleptischen Medikation“ erwogen werden. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass viele Präparate für Parkinsonpatienten nicht geeignet sind, da sie die Parkinsonsymptome verstärken und sogar eine Parkinsonerkrankung imitieren können, und eine dauerhafte Gabe der für Parkinsonpatienten zugelassenen Präparate nach Möglichkeit vermieden werden sollte.