Konzept

Chronizität und Progredienz neurologischer Bewegungsstörungen machen eine sektorenübergreifende, interprofessionelle Versorgung oftmals über Jahrzehnte hinweg notwendig, da es regelhaft zu einer krankheitsspezifischen Verschlechterung der Teilhabe und Lebensqualität limitierender ‚Schlüsselaktivitäten‘ (ICF: Kommunikation [d3] und Mobilität [d4] inkl. Handgebrauch) kommt. In den bestehenden Versorgungsstrukturen inkl. Rehabilitationsleistungen nach §40 SGB V ist dieser Behandlungsbedarf nicht zufriedenstellend abgebildet.

Neben einer hochspezialisierten medikamentösen Behandlung hat die nicht-medikamentöse Therapie hat einen hohen Stellenwert in der Behandlung chronischer Bewegungsstörungen. Für Parkinsonpatienten und Patienten mit spastischer Bewegungsstörung sind dabei im Vergleich zu Gesunden deutlich höhere Wiederholungsraten und ein zielorientiertes, möglichst kontinuierliches Training notwendig. Aufgrund teilweise eingeschränkter Körperwahrnehmung bedarf es dabei eines direkten Feedbacks, womit sich die Notwendigkeit kontinuierlicher professioneller Begleitung des Trainings ergibt. Die therapeutische Begleitung unterstützt darüber hinaus die Motivation zur Durchführung eines Eigentrainings, da sportliche Aktivität viele chronische Erkrankungen positiv im Sinne einer Tertiärprävention beeinflusst.

Erreicht wird dies durch einen innovativen Versorgungsansatz, der eine telemedizinische Betreuung zu Hause mit medizinisch-therapeutischer Behandlung in der Klinik kombiniert (ITT = intensivierte telemedizinische Therapie).

 

Konzept der telemedizinisch-gestützten Tagesklinik (TIZIAN).

 

Schematische Darstellung der Module der intensivierten telemedizinischen Therapie (ITT).